HSG legt sich den dritten Platz unter den Baum

Die Handballer der HSG Oberkochen/Königsbronn beenden ein äußerst erfolgreiches Kalenderjahr mit einem hart erkämpften 28:25-Heimsieg gegen den Tabellenletzten TSG Söflingen II. Die HSG macht sich damit selbst ein Weihnachtsgeschenk und schließt als Aufsteiger die Hinrunde in der Landesliga auf einem hervorragenden dritten Platz ab. Das letzte Spiel des Jahres war geprägt von viel Kampf und Krampf auf beiden Seiten, wobei nach einer besseren zweiten Halbzeit am Ende zumindest das Ergebnis für die Blau-Gelben stimmte.

Schwere Vorzeichenvor dem Spiel

Die personelle Ausgangssituation für das Trainerduo Tim und Joachim Hoga gestaltete sich vor der Partie schwierig. Mit Lumpp und Engel fehlten gleich zwei wichtige Deckungsspieler, außerdem musste auch Mittelmann Hug weiter passen und Führungsspieler Hafner ging angeschlagen in die Partie. Daher zogen die Trainer mal wieder alle Register und verhalfen Abwehrspezialist Christoph Ludwig zum Comeback in der Landesliga, der lange Jahre eine wichtige Säule der HSG und Teil der Landesliga-Meistermannschaft von 2012 war. Daneben kam Youngster Luca Pössnecker zu seinem ersten Saisoneinsatz und zeigte von Beginn an eine couragierte Leistung vor allem in der Deckung. Auch sein Nebenmann im Angriff, Timo Grohsler, trumpfte direkt in der Startphase gegen seinen Ex-Club auf und markierte einige schöne Treffer aus dem Rückraum (4:2/8. Minute). Nachdem es im Angriff in den Anfangsminuten noch ganz gut lief, kam zunehmend Sand in das Getriebe der Hausherren. Den Blau-Gelben war im Angriffsspiel anzumerken, dass sie in dieser Besetzung noch nie zusammengespielt haben und es mehrten sich Fehler und Nachlässigkeiten im Abschluss. Exemplarisch dafür steht die schlechte Ausbeute bei Strafwürfen, weil Eckardt und Hafner wieder zwei Strafwürfe liegen ließen. Das Problem zieht sich schon durch die ganze Hinrunde und die Verbesserung der 7-Meter-Quote sollte ein Vorsatz der HSG für das neue Jahr sein.

Probleme mit Rückraumschütze Siegle

Dazu bekam die umformierte HSG-Deckung in verschiedenen Abwehrformationen den Ex-Heubacher Robin Siegle nicht in den Griff. Er traf entweder wuchtig aus dem Rückraum oder blieb cool vom Siebenmeterstrich  nachdem die Blau-Gelben auf Halbrechts einen Zweikampf nach dem anderen verloren. So ging die TSG erstmals durch zwei wuchtige Treffer von Siegle aus dem Rückraum mit zwei Toren in Führung (6:8/17). Die Ulmer Vorstädter spielten zwar nicht sonderlich ansehnlich, waren aber immer wieder über Siegle aus dem Rückraum erfolgreich (10:10/ 24.), den die HSG einfach nicht in den Griff bekam und der am Ende elf Tore erzielen sollte. Die HSG bemühte sich zwar selbst auch in der Offensive, aber es war der Truppe anzumerken, dass an diesem Tag bislang wenig zusammenging. Die Blau-Gelben waren deshalb zur Halbzeit immer noch in Rückstand (12:14). Danach wollten Eckardt & Co. direkt zu Beginn des zweiten Durchgangs ein anderes Gesicht zeigen, doch sie bekamen nach eigenen Fehlwürfen direkt zwei Treffer von der TSG eingeschenkt (12:16/34.).Die HSG zeigte sich jedoch nicht geschockt vom ersten Vier-Tore-Rückstand, sondern zog angeführt von Colin Scheider, der in dieser Phase auf der für ihn ungewohnten Mitteposition agierte, wieder das Tempo an. Die Blau-Gelben holten mit schönen Rückraumtoren von Schneider und Dragicevic schnell Tor um Tor auf und kurz darauf gelang Grohsler aus spitzem Winkel wieder der Anschlusstreffer (17:18/38.). Doch die Ulmer Vorstädter hatten gemerkt, dass sie an diesem Abend eine realistische Chance auf ihre ersten Punkte hatten und wehrten sich vehement gegen den Ausgleich. Sie nutzten einige Unzulänglichkeiten der Blau-Gelben um sich kurze Zeit später  wieder etwas abzusetzen (17:20/39.). Danach folgten viele vergeben Chancen auf beiden Seiten, wobei sich Gnatzig im HSG-Kasten einige Male mit tollen Paraden auszeichnen konnte.

Empty-Goal-Treffer als Dosenöffner

Insbesondere dank dem guten Gnatzig und der besseren HSG-Abwehr um Comebacker Ludwig in dieser Phase war es der HSG Mitte der zweiten Halbzeit möglich wieder ranzukommen (21:22/47.). Ein Ballgewinn in Überzahl und ein Treffer in das verwaiste Söflinger Tor von Hafner bescherte dann den langersehnten Ausgleich (23:23/48.). Dieser Treffer brachte die Hölle unter‘m Herwartstein zum Kochen und zeigte offensichtlich auch bei der TSG nachhaltig Wirkung. Die Gäste fanden in der Folge keine Lösungen mehr gegen eine jetzt sehr gute HSG-Deckung. Auf der Gegenseite brachten Dragicevic und Pharion per Tempogegenstoß die Blau-Gelben wieder erstmals seit dem 4:2 in Minute acht mit zwei Toren in Front (25:23/52.). Daraufhin reagierte TSG-Coach Kevin Kraft mit der letzten Auszeit und es wurde wieder spannend. Siegle verkürzte nochmals mit einem wuchtigen Rückraumtor, aber die HSG konterte den Anschluss der Söflinger. Letztlich ließen sich Eckardt & Co. am Ende den Sieg nicht mehr nehmen, obwohl sie noch einen weiteren Strafwurf liegenließen. Auch eine offene Manndeckung in den letzten Minuten lösten die Hausherren souverän und spielten Colin Schneider frei, der kurz vor Schluss den Deckel drauf machte (28:25).

HSG Oberkochen/Königsbronn – TSG Söflingen: 28:25 (12:14)

HSG Oberkochen/Königsbronn: Fabian Gnatzig, David Stanke; Timo Grohsler (6), Elia Hafner (5/1), Colin Schneider (5), Ivo Dragicevic (4), Patrick Richardon (3), Lukas Eckardt (2/1), Kevin Pharion (2), Luca Pössnecker (1), Roman Alfes, Tim Jäschke, Christoph Ludwig, Sebastian Trittenbach

Nach oben scrollen