Die Angriffsmaschine der HSG Oberkochen/Königsbronn läuft auch gegen den Heidenheimer SB wieder auf Hochtouren. Der Tabellenführer der Bezirksliga müht sich zwar in der Anfangsviertelstunde, kommt dann aber so richtig ins Rollen. Die Blau-Gelben erzielen erneut 40 Tore und lassen dem HSB vor toller Kulisse in der Herwarsteinhalle keine Chance (40:29). Die HSG macht damit den nächsten wichtigen Schritt in Richtung Landesliga und hat jetzt, durch den Ausrutscher der SG Hofen/Hüttlingen in Heubach, bereits vier Minuspunkte weniger auf dem Konto als der erste Verfolger.
Die dreiwöchige Pause merkte man den Hausherren in der Anfangsphase an und es wirkte, als wäre etwas Sand im Getriebe des HSG-Angriffsmotors. Vor allem die Chancenverwertung konnte dem Trainerduo Tim und Joachim Hoga ganz und gar nicht passen. Immerhin stand die, nach dem Ausfall von Engel neu formierte Abwehr um Eckardt und Lumpp im Mittelblock, von Beginn an sehr gut und auch Gnatzig deutete früh mit einigen Paraden an, dass er einen hervorragenden Tag erwischen sollte. Dementsprechend fielen in den ersten zehn Minuten nur magere sieben Tore und der HSB konnte froh sein, dass sich der Rückstand noch in Grenzen hielt (5:2). Die Gäste hielten weiterhin bis zur 20. Minute ganz gut mit (9:5), vor allem weil sich am Bild nicht viel änderte. Die HSG spielte ohne Dynamik und suchte viel zu komplizierte Lösungen. Dann stellte Hoga die Abwehr Mitte des ersten Durchgangs um, was sich sofort auszahlen sollte. Der HSB kam mit der offensiveren Deckung überhaupt nicht zurecht und blieb zehn Minuten ohne Torerfolg (12:6/23.). Auch danach ließen die Blau-Gelben bis zur Pause nur noch zwei weitere Heidenheimer Treffer zu. Die HSG nutzte die etlichen Ballgewinne, um ihr gefürchtetes Tempospiel aufzuziehen. So gelang der Hoga-Truppe mit einfachen Kontertoren ein Zwischenspurt bis zur Halbzeit, der quasi schon die Vorentscheidung bedeutete (18:8).
Nach dem Pausentee brauchten beide Mannschaften kurz, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Der HSG gelang das etwas besser, weshalb sie, angeführt von drei Treffern durch Hafner, den Vorsprung weiter ausbauen konnten (24:12/38.). Mit dieser deutlichen Führung im Rücken merkte man dann, dass Anspannung und Konzentration bei den Gastgebern etwas abfielen. Der HSB kam nun leichter zum Torerfolg, weil die Deckung in dieser Phase die letzte Konsequenz vermissen ließ. Die Gäste kämpften sich so nochmals auf sieben Tore ran (32:25/55.). Es wurde aber zu keinem Zeitpunkt mehr spannend. Die Heidenheimer machten auch nicht den Eindruck, dass sie selbst noch an die Wende glaubten. Die HSG zog das Tempo in den Schlussminuten wieder an und siegte letztendlich standesgemäß mit 40:29 Treffern. Der Schlüssel zum Erfolg lag einmal mehr in der Breite des Kaders. Alle Spieler konnten sich in die Torschützenliste eintragen und in der Abwehr konnte der Ausfall von Engel schnell kompensiert werden. Ebenso erwiesen sich die Torhüter wieder als gewohnt sicherer Rückhalt in den entscheidenden Phasen.
Das Team hat durch den 13. Sieg in Folge eine weitere schwere Hürde gegen einen unbequemen Gegner auf dem Weg in Richtung Aufstieg genommen. Die nächsten Aufgaben werden allerdings nicht einfacher. Auf Eckardt & Co. warten zwei schwere Auswärtsspiele gegen den TSV Bartenbach II und die TG Geislingen in Folge. In diesen Spielen gilt es weiter fokussiert zu bleiben, um sich die gute Ausgangsposition als Spitzenreiter zu bewahren.
HSG Oberkochen/Königsbronn: Fabian Gnatzig, David Stanke; Colin Schneider (8), Timo Grohsler (5), Elia Hafner (4), Julian Oltersdorf (4), Nico Hofmann (3), Jakob Hug (3), Kevin Pharion (3), Patrick Richardon (3), Lukas Eckardt (2), Lars Huep (2), Kai Lumpp (2), Tim Jäschke (1)